@article{Βολανάκης_2008, title={Χριστιανικές αρχαιότητες και μνημεία της Μικράς Ασίας}, volume={15}, url={https://ejournals.epublishing.ekt.gr/index.php/deltiokms/article/view/2642}, DOI={10.12681/deltiokms.261}, abstractNote={<p>Im Gebiet Kleinasien waren im Verlauf der Jahrhunderte hoch entwickelte<br />Kulturen und verschiedene Religionen entstanden. Auch das Christentum, die<br />neue Religion der Liebe und Versöhnung, wurde hier schon sehr früh bekannt.<br />Die Apostel Paulus, Petrus, Philippus, Johannes der Theologe und andere,<br />gemeinsam mit ihren engsten Mitarbeitern, hatten Kleinasien besucht, dort<br />das Evangelium verkündet und die ersten christlichen Gemeinden gegründet.<br />Der Apostel Philippus lebte und wirkte in der Stadt Hierapolis in Phrygien,<br />wo er den Märtyrertod erlitt. Dort wurde über seinem Grab ein großartiges,<br />achteckiges Kirchengebäude errichtet, das bis heute zahlreiche Besucher<br />bewundern. Johannes der Theologe verbrachte nach der Überlieferung seine<br />letzten Lebensjahre in Ephesus, wo er starb und begraben wurde. Schon im 4.<br />Jh. wurde an seinem Grab eine christliche Kirche errichtet. Unter dem Kaiser<br />Justinian I. (527-565 n. Chr.) wurde am selben Ort eine prächtige Basilika<br />erbaut, deren Überreste bis heute erhalten sind.<br />Ende des 1. Jhs bestehen in Kleinasien schon mehrere organisierte<br />christliche Gemeinden, die von einem Bischof geleitet werden, u.a.:<br />a) Ephesus, b) Smyrna, c) Pergamon, d) Thyatira, e) Sardes, f) Philadelphia<br />undg) Laodizea {Ot’tl· 1,11).<br />Die heute noch vorhandenen Reste großer, prächtig geschmückter<br />Kirchen aus der frühchristlichen Zeit lassen auf sehr zahlreiche christliche<br />Einwohner Kleinasiens schließen und ebenso auf eine hohe wirtschaftliche,<br />geistige, künstlerische und allgemeine kulturelle Blüte dort.<br />Der Übergang von den antiken Religionen zum Christentum ging<br />anscheinend ziemlich reibungslos vonstatten, zumal die wesentlichen politischen<br />und wirtschaftlichen Strukturen der Gesellschaft erhalten blieben. So<br />kann man die frühchristlichen Monumente Kleinasiens und der christlichen<br />Ökumene allgemein einer letzten Blütezeit der antiken griechisch-römischen<br />Welt zuordnen.<br />Die christlichen Kirchen Kleinasiens gehören meist zum Typ der dreischiffigen,<br />holzgedeckten, hellenistischen Basilika, wenige haben ein gewölbtes<br />Dach. Nur eine kleine Anzahl der Kirchen aus frühchristlicher Zeit<br />zeigt eine völlig andere Architektur (Oktogon, Kirchen mit kreisförmigem<br />Grundriss, vier oder drei Nischen u.a.). </p><p>Mitte des 7. Jhs beginnt der Vertali der frühchristlichen Monumente durch<br />Einfälle der Araber, Bürgerkriege und Naturkatastrophen wie Brände, Erdbeben<br />und Überschwemmungen. Ab Mitte des 9. Jhs entsteht allmählich auf<br />den Resten der Antike eine neue, andere Welt.<br />Während der byzantinischen Epoche war Kleinasien die tragende Säule<br />des Kaiserreiches. Von hier aus wurde der Staat mit Nahrungsmitteln,<br />menschlichen Ressourcen und allem Notwendigen versorgt. Nach der<br />Schlacht von Manzinkert (1071 n. Chr.) werden die Gebiete Kleinasiens<br />zunächst von Seldschuken und später von othomanischen Türken in Besitz<br />genommen.<br />Während der folgenden vier Jahrhunderte wurde die Bevölkerung dort,<br />in der Regel Griechen oder gräzisierte orthodoxe Christen, allmählich<br />islamisiert und der türkischen Kultur zugeführt. In dem weitläufigen Gebiet<br />blieben kleine Inseln griechisch orthodoxer Gemeinden erhalten, besonders<br />an der westlichen Küste aber auch im Landesinneren. Informationen über<br />die Christen der Küstenregion sind erhalten, während wir bis zu Beginn des<br />18. Jhs über die Christen im Landesinneren nur wenig oder nichts wissen.<br />Im 18. Jh. werden griechische Christen in Kleinasien wieder zahlreicher,<br />erhalten bestimmte Vorrechte, organisieren sich um die orthodoxe Kirche<br />und entwickeln sich allgemein.<br />Nach der kleinasiatischen Katastrophe (August 1922) kam es zu einem<br />Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei. Etwa 1,5<br />Millionen orthodoxe Griechen mussten ihre Heimat in Kleinasien verlassen<br />und ebenso 500.000 Türken, die aus Griechenland nach Kleinasien umgesiedelt<br />wurden.<br />Die christlichen Kirchen Kleinasiens wurden infolge der historischen<br />Wirren entweder völlig zerstört, oder in Moscheen umgewandelt und<br />blieben so erhalten oder völlig anderer Nutzung zugeiuhrt.<br />Die Forschung sollte sich weiterhin mit den christlichen Monumenten<br />Kleinasiens beschäftigen, um mehr Erkenntnisse über die Kunst und die<br />Geschichte der Menschen zu gewinnen, die über Jahrhunderte dort gelebt<br />und eine hohe kulturelle Blüte entwickelt haben. Diese Kultur hat die<br />europäische und weltweite kulturelle Entwicklung geprägt und beeinflusst<br />sie bis heute.</p>}, journal={Δελτίο Κέντρου Μικρασιατικών Σπουδών}, author={Βολανάκης Ιωάννης Ηλ.}, year={2008}, month={Ιανουαρίου}, pages={163–256} }