Ein grosses verschwundenes Kloster von Thessalonike: das Prodromos-Kloster


Γ. Ι. Θεοχαρίδης
Abstract

ach der bekannten Stelle des Johannes Anagnostes Murad II, welcher Thessalonike im Jahre 1430 eroberte, hatte die Acheiropoietos-Kirche und das Prodromos-Kloster zu Moscheen verwandelt. Die erste als Symbol seines Sieges und das zweite, weil es schon vor Jahren von den Türken genom­ men worden war. Es gibt gar keinen Zweifel, dass die Acheiropoietos-Kirche des Anagnostes keine andere als die heutige gleichnamige Kirche in der Stadt ist, welche in der Türkenzeit Eski-Djuma, d.h. alte Gebetstelle, hiess und welche heute noch den Stempelmark des Sultans auf einer Säule ihrer nörd­lichen Säulenhalle trägt. Probleme stellt das Prodromos-Kloster auf: a) Wann wurde es vor 1430 von den Türken genommen? b) Welche ist seine Ge­ schichte? c) Wo lag dieses Kloster im Inneren der Stadt Thessalonike?

a) Das Prodromos-Kloster könnte nicht während der ersten Periode der Untertänigkeit der Stadt Thessalonike zu den Türken, 1387-1391, von densel­ben genommen worden sein, da damals keine Stadteroberung, keine Stadt­besetzung, sondern nur einfache Steuerpflichtigkeit unter freien Verwaltungs­bedingungen zustande gekommen war.

Das Prodromos-Kloster muss bei der gewaltigen Stadteroberung vom zornentbrannten Bajazit I. im Jahre 1391 von den Türken besetzt worden sein, da diesser, wie sein Sohn Musa in seiner Rede erwähnt, alle Kirchen der Stadt besetzt und zu Moscheen verwandelt hatte, während er die Stadt bis zum Jahre 1403 in türkischen Händen hielt. Dies wird auch von einer Patriarchenurkunde vom Jahre 1401 bezeugt, laut welcher die Mönche des Prodromos-Klosters im Kloster Akapniou Zuflucht gefunden hatten.

Nach der Katastrophe, welche Bajazit, I. in der Schlacht bei Angora im Juli 1402 erlitten hatte, wurde die Stadt Thessalonike und alle ihre Kirchen von Bajazits Nachfolgern den Christen zurückgegeben, sodass Ignatz von Smolensk im Jahre 1405 die Stadtkirchen und darunter das Prodromos-Klo­ster frei fand und besuchte. Noch einmal vor dem Jahre 1430 wird das Pro­dromos-Kloster in einem Chrysobull des Kaisers Johannes VII. Palaiologos vom Jahre 1407 als freies Kloster erwähnt. 

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